Gemeinsame Beschäftigung ist ein wesentliches Ziel für die Nutzerinnen und Nutzer der Tagesstruktur.
Die Tagesstruktur-Einrichtung stellt Betreuungsplätze für jeweils 15 Klientinnen und Klienten sowohl vormittags als auch nachmittags zur Verfügung. Die Klientinnen und Klienten kommen sowohl aus Laer als auch aus den umliegenden Ortschaften, nämlich aus Altenberge, Horstmar, Nordwalde und Steinfurt.
Die Klientinnen und Klienten in der Tagesstruktur leiden an chronischen, psychischen Erkrankungen, etwa Depressionen und Psychosen, sowie an Suchterkrankungen, zu deren Bewältigung sie Unterstützung im Alltag benötigen. In vielen Fällen leiden die Klientinnen und Klienten zusätzlich an unterschiedlichen somatischen Erkrankungen, die eine pflegerische Versorgung erfordern.
Setzen sich ein für die Betreuung von psychisch kranken und suchtkranken Menschen in Laer und Umgebung (von links): Geschäftsführer Burkhard Baumann, Pflegefachkraft Sylvia Laumann, Bereichsleiterin Beate Söllner, Einrichtungsleiter Dieter Eissing
"In erster Linie kommen unsere Klientinnen und Klienten in die Einrichtung, um bei der Strukturierung ihres Alltags Unterstützung zu erhalten", erklärt die Leiterin der Tagesstruktur, Beate Söllner. Das bedeutet, dass Klientinnen und Klienten bei der Verrichtung von alltäglichen Aufgaben, etwa einkaufen gehen, kochen und waschen individuell gefördert werden. Darüber hinaus bietet die Tagesstruktur gemeinschaftliche Beschäftigungselemente, etwa das gemeinsame Frühstück zum Tagesbeginn oder ergotherapeutische Bastel- und Spielangebote. Zudem werden gemeinsame Freizeit-Aktionen organisiert, etwa ein Besuch im Kino oder Tagesausflüge in die nähere Umgebung.
"Begegnung und Gemeinschaft ist ein wichtiger Zusatznutzen der Tagesstruktur-Einrichtung, denn viele unserer Klientinnen und Klienten waren vorher isoliert und vereinsamt", weiß Beate Söllner. So ist auch das zeitweise Zusammensein in einer Gemeinschaft ein wichtiges Lernfeld, um soziale Kompetenzen einzuüben, zum Beispiel Gespräche zu führen oder Rücksicht auf andere zu nehmen.
"Fast alle unserer Klientinnen und Klienten nutzen darüber hinaus das Angebot des Ambulant Betreuten Wohnens und werden mit einigen Fachleistungsstunden auch in ihrer Häuslichkeit unterstützt", erklärt Einrichtungsleiter Dieter Eissing. Zusammen mit der Tagesstruktur können dadurch in vielen Fällen weiter gehende Maßnahmen wie Klinikaufenthalte der Klientinnen und Klienten verhindert werden, so Eissing.
"Seit geraumer Zeit verfolgen wir bei der Entwicklung unserer Unterstützungsangebote den Ansatz der Sozialraumorientierung. Das bedeutet, dass wir unsere Angebote vor Ort platzieren wollen, um sie der lokalen Bevölkerung so einfach wie möglich zugänglich zu machen", erklärt Burkhard Baumann, Geschäftsführer des Domus Caritas gGmbH, die Trägerin der Tagesstruktur ist. So ist die Tagesstruktur für psychisch kranke und suchtkranke Menschen ein weiterer Baustein der Versorgung in Laer, nachdem in den letzten Jahren bereits die Tagespflege und verschiedene, offene Beratungsdienste ihren Betrieb in Laer aufgenommen haben, so Baumann.